Hiob 42: Wir werden den Grund für Leid niemals ganz verstehen
Ein mal durch die Bibel Hiob

Hiob 18 und 19: Lass dich hinterfragen

Hiob 18 und 19: Lass dich hinterfragen

Bibeltext: Hiob 18 und 19

Mach dir nichts vor: Das Licht des Gottlosen wird erlöschen, und seine Flamme lodert nicht mehr auf.

Hiob 18,5 (HFA)

Hiob 18 und 19: Lass dich hinterfragen

Bildads Argumente sind nicht neu. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass Hiobs Freunde immer wieder das Gleiche in unterschiedlichen Worten ausdrücken. Alle drei sind überzeugt: Gott vergilt jedem Menschen nach seinen Taten. Wenn es jemandem schlecht geht, muss er gesündigt haben. Hiob geht es sehr schlecht – demnach muss seine Schuld sehr groß sein.

Auf dieser Grundlage versucht Bildad Hiob davon zu überzeugen, Buße zu tun und sich mit Gott zu versöhnen. Hiob reagiert natürlich ungehalten. Er ist sich keiner Schuld bewusst. Im Gegenteil: Er sehnt sich von ganzem Herzen nach einer wiederhergestellten Gottesbeziehung und versteht seine Situation nicht. Hiobs Gottesbild wurde durch seine Verluste vollkommen auf den Kopf gestellt. In all seinem Schmerz klammert er sich daran, dass Gott am Ende doch auf seiner Seite stehen und ihn verteidigen wird.

Ähnlich wie Bildad ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich eine feste Vorstellung habe, wie etwas sei. Auch ich versuche, meine Erlebnisse in diesen Rahmen hineinzupressen. Oft wird schnell klar: Das funktioniert einfach nicht. Die Realität ist nicht schwarz-weiß. Diese Welt ist viel vielschichtiger als ich mit meiner begrenzten Wahrnehmung erkennen kann. Und vieles ist auch ganz anders als es von außen auf mich wirkt. Wenn ich aus dieser Vorstellung heraus argumentiere, verletze ich andere Menschen zwangsläufig, weil ich ihrer Situation nicht gerecht werde.

Es gibt nur einen, der den Überblick hat: Der Schöpfer persönlich. Er sieht hinter die Kulissen. Er sieht das Herz. Und er sieht die Vorgeschichte. Deshalb ist er auch der Einzige, der wirklich Urteilen kann und darf. Am Ende aller Zeiten werden wir überrascht sein, wie anders er Personen, Ereignisse und Situationen beurteilt und wie begrenzt unser Horizont war.

Gebet

Vater, bitte vergib mir, dass ich oft genauso hart und unnachgiebig urteile wie Bildad, wenn etwas meiner Vorstellung vom Leben widerspricht. Hilf mir, in solchen Situationen zuerst dich zu suchen und dir das Urteil zu überlassen. Verändere du mein Denken, sodass es immer mehr deinem Denken, Fühlen und Handeln entspricht. Amen.

Mein Moment

Erkennst du dich in Bildads schwarz-weiß-Denken wieder? Was könntest du tun, um dich der Realität anzunähern?

Hiob 16 und 17

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