Wo meine Freiheit endet
Bibeltext: 1. Korinther 8
Wo meine Freiheit endet
Jesus hat uns durch seinen Tod und seine Auferstehung am Kreuz frei gemacht von unserer Sünde. Wir dürfen nun gerecht vor Gott stehen. Das hatten die Korinther auch verstanden. Aber was bedeutet Freiheit? Bedeutet das, dass ich tun kann, was ich möchte und wie ich es möchte?
Paulus widerspricht dieser Annahme deutlich. Jesus hat uns befreit, damit wir frei bleiben. Gottes Gebote sind wie eine Gebrauchsanweisung vom Hersteller persönlich, die uns zeigt, wie unser Leben gelingen kann. Wenn wir unseren Körper oder unsere Seele anders behandeln als Gott festgelegt hat, schaden wir uns und anderen.
Ein wichtiger Bereich, den Paulus in 1. Korinther 8 anspricht, ist unser Handeln in Beziehung zu anderen Menschen. In Korinth war ein Teil der Götzenanbetung mit dem Konsum von Fleisch verbunden, von dem ein Teil geopfert wurde. Viele der Gläubigen hatten selber an diesen Opferritualen teilgenommen. Ihre Frage war nun: Dürfen wir dieses Fleisch essen? Hat das Fleisch an sich einen schlechten Einfluss auf uns?
Paulus Antwort ist deutlich: „Nein! Es gibt keine Götzen und deshalb kommt ihr nicht unter einen schlechten Einfluss, wenn ihr das Fleisch konsumiert. Aber denkt nicht nur an euch. Wenn ihr dieses Fleisch guten Gewissens essen könnt, ist das in Ordnung. Aber wenn andere, die dabei ein schlechtes Gefühl haben, euch dabei sehen, kann es sie in Gewissensnöte bringen. Eure Freiheit endet da, wo die Grenzen anderer beginnen! Nehmt Rücksicht aufeinander!“
Für mich ist das ein bisschen zu vergleichen mit Alkohol in den Gemeinderäumlichkeiten. In fast jeder Gemeinde gibt es trockene Alkoholiker. Auch wenn für viele andere Gläubige Wein oder Bier keine Versuchung darstellt, können ehemals Süchtige dadurch verführt werden. Aus Rücksicht auf diese Menschen und um ihnen zu helfen, trocken zu bleiben, sollte ich in ihrer Nähe keinen Alkohol konsumieren.