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Wundervoll und einzigartig

Wundervoll und einzigartig

Ich nehme an einem Familien- bzw. Ehekurs teil. Und nein, wir haben keine Eheprobleme. Es lohnt sich einfach, bewusst in seine Ehe zu investieren und an der Paarbeziehung zu arbeiten.

Die erste Aufgabe des Kurses besteht darin, eine gemeinsame Mission festzulegen, miteinander und mit Jesus ins Gespräch zu kommen, warum die eigene Familie gerade so zusammengesetzt ist, wie sie ist. Warum hat Gott uns als Ehepaar zusammengestellt? Wo möchte er mit uns beiden hin? Warum hat er uns unsere Tochter anvertraut? Wo möchte er mit uns als Familie hin? Wir sind noch mitten in dem Prozess, Gottes spezielle Pläne für uns zu entdecken. Auf dem bisherigen Weg durfte ich ganz neu in die Bibel eintauchen und habe mir die Frage gestellt: Warum und wozu hat Gott uns Menschen geschaffen?

In Genesis, dem ersten Buch der Bibel, wird beschrieben, wie Gott die Welt erschafft. Am sechsten Tag betritt der Mensch die Weltbühne:

26 Und Gott sprach: Lasst uns Mensche  machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht! 

27 Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. 

28 Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde! 

31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.

(1. Mose 1, 26-28 SCH2000)

Wir, das bedeutet jeder Mensch, ist nach dem Bild Gottes geschaffen. Gott legt etwas von seinem eigenen Wesen, von sich selbst in jeden von uns. Das gibt jedem Menschen seinen unantastbaren Wert, seine Würde.  Gott hat uns bewusst als Mann und Frau geschaffen, weil wir nur durch unsere Geschlechtlichkeit  einen Teil von Gottes Wesen auf einzigartige Weise repräsentieren können.

Die erste Aufgabe, die Gott uns Menschen gibt, ist, Frucht zu bringen, Leben zu geben, uns zu vermehren. Im gleichen Atemzug werden wir aufgefordert, die Welt zu kultivieren und im positiven Sinn über sie zu regieren, sie zu erhalten.

Im zweiten Genesis-Kapitel erfahren wir Genaueres über die konkrete Schöpfung des Menschen:

7 Da bildete Gott der HERR den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele. 

8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden, im Osten, und setzte den Menschen dorthin, den er gemacht hatte. 

15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre.

16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; 

17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben!

18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht ! 

19 Und Gott der HERR bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde, und damit jedes lebendige Wesen den Namen trage, den der Mensch ihm gebe. 

20 Da gab der Mensch jedem Vieh und Vogel des Himmels und allen Tieren des Feldes Namen; aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin, die ihm entsprochen hätte. 

21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch.

22 Und Gott der HERR bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu dem Menschen. 

23 Da sprach der Mensch: Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll »Männin« heißen; denn vom Mann ist sie genommen! 

24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein. 

25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.

(1. Mose 2, 7-8 und 16-25; SCH2000)

Gott blies dem ersten Menschen den Lebensatem in die Nase. Das wird bei keinem anderen Teil der Schöpfung erwähnt. Jeder Mensch besitzt dadurch eine Seele, die ihn lebendig und zum Menschen macht.

In diesem Abschnitt erfahren wir, dass Gott für den ersten Menschen einen Garten anlegte. An diesem Ort konnte er leben und beispielhaft erkennen, wie er den Rest der Erde formen konnte. Seine Aufgaben in diesem Garten waren das Bewahren und Bebauen.

Gott gab dem ersten Menschen ein einziges Gebot: Er durfte von allen Bäumen des Gartens essen – nur von einem einzigen nicht. Wir brauchen Gesetze und Grenzen, damit wir uns an etwas orientieren können, uns sicher und wohl fühlen.

Zum ersten Mal sagte Gott nach der Erschaffung des Mannes, dass etwas nicht gut sei: Der Mensch war alleine. Gott selbst ist in sich Gemeinschaft: Er ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Weil wir ihm ähnlich sind, sind wir als Gemeinschaftswesen geschaffen. Wir brauchen einander, um ein gutes Leben führen zu können.  Die erste Frau wurde aus dem Mann geschaffen. Das erste Ehepaar war eng miteinander verbunden. So eng, dass sie  nichts voreinander zu verbergen hatten. Sie waren nackt und sie schämten sich nicht.  Das ist auch der Grund, warum Gott sich Ehen wünscht, die halten, in denen man sich aufeinander verlassen kann: Man gehört für Gott untrennbar als Einheit zusammen. Man bildet ein Team. Man ist enger miteinander verbunden als mit den eigenen Eltern. Viele Menschen deuten das Wort „Gehilfin“, mit dem die Frau beschrieben wird, negativ. Im Urtext steht aber ein Wort, das die Frau als starke, ebenbürtige Partnerin und Unterstützerin des Mannes beschreibt. Die Frau ist auf ihre Art und Weise ein echtes Gegenüber des Mannes. 

Die beiden ersten Menschen lebten in enger Verbindung mit ihrem Schöpfer. Im drittem Genesis-Kapitel heißt es, dass Gott im Garten „wandelte“. Er wollte mit den Menschen Gemeinschaft haben, das Leben teilen.

Und dann … Kam der Sündenfall und mit ihm ein gestörtes Verhältnis zum Schöpfer, seiner Schöpfung, anderen Menschen (besonders dem Ehepartner) und sich selbst. Aber Gott bliebt nicht dabei stehen. Er hatte in jeder Generation Menschen, mit denen er Gemeinschaft pflegte, z.B. Noah oder Abraham. Sowohl mit Noah als auch mit Abraham schloss Gott Bünde, die den Menschen helfen sollten, wieder in Gottes Wegen zu wandeln. Aber aus eigener Kraft war das unmöglich. Jesus kam als Gottes ultimativer Rettungsplan in die Welt. Er lehrte die Menschen und war sogar bereit, für die Schuld und den Schmutz derer zu sterben und aufzuerstehen, die ihn ablehnten. Er brachte den Anfang von Gottes zukünftigem Reich auf die Erde und gab seinen Nachfolgern eine neue und weitere Berufung:

19 So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 

20 und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.

(Matthäus 28, 19-20; SCH2000)

Wir als Christen haben den Auftrag, an dem Ort, an den Gott uns gestellt hat, als Jünger Jesu zu leben. Wir sollen seinem Beispiel folgen, indem wir uns durch den Heiligen Geist wieder zu dem Menschen verändern lassen, als den Gott uns vor dem Sündenfall gedacht hat. Unsere Aufgabe ist es, die gute Botschaft, dass unsere Beziehung zu Gott und Menschen durch Jesus wiederhergestellt wurde, zu teilen. Jesus selbst verspricht uns, bei dieser Mission bei uns zu sein.

Auch für uns heute hat sich die Mission nicht verändert. Auch wir sollen an dem Ort, an dem wir stehen, unsere Rollen als Mann und Frau und als Abbild unseres Gottes leben. Auch wir sollen Leben geben, Verantwortung für die Schöpfung übernehmen, ordnen, kultivieren, kreativ sein. Auch wir sollen erhalten und bearbeiten. Auch wir sollen in enger Beziehung mit Jesus und unseren Mitmenschen leben, unser Leben teilen, uns  im positiven Sinn verletzlich machen. Und dadurch erfüllen wir den Auftrag, den Jesus uns gegeben hat: Sein Reich in die Welt zu tragen und anderen vorzuleben, wie Leben mit ihm aussehen soll.

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