Bibeltext: Matthäus 27, 45-56
Gott erlebt den schlimmsten vorstellbaren Schmerz
Und siehe, der Vorhang riss im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich.
Matthäus 27,54 (NGÜ)
Gott erlebt den schlimmsten vorstellbaren Schmerz
Karfreitag war der schwärzeste Tag in der Geschichte. Gottes eigener Sohn wurde von den Menschen, die er ins Leben gerufen hatte, gefoltert und auf die brutalste Weise ermordet. Wir denken oft darüber nach, was Jesus für uns getan und für uns aufgegeben hat. Aber hast du dir jemals die Frage gestellt, wie es Gott an diesem Tag ging? Meinst du, ihm fiel es leicht, Jesus sterben zu sehen? Matthäus 27 beantwortet diese Frage sehr eindrücklich.
Für drei Stunden lang wird es dunkel – mitten am Tag. Die ganze Schöpfung scheint den Atem anzuhalten und zu trauern. Es scheint als habe Gott das Land verlassen. Jesus drückt es ähnlich aus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Gott kann keine Gemeinschaft mit der Sünde haben. Er ist rein und heilig. In diesen Momenten wurde Jesus zur Sünde in Person. Er trug die gesamte Last. Gott zog sich zurück. Niemals zuvor war Jesus von seinem Vater getrennt. Gott erlebte an Karfreitag die tiefste mögliche Einsamkeit. Getrennt von der Person, die er am meisten liebte.
Und dann stirbt Jesus. Unmittelbar darauf zerreißt der Vorhang im Tempel, der das Allerheiligste abtrennte, von oben nach unten. Die Erde bebt. Die Felsen zerbersten. In Israel zerriss man als Zeichen seiner Trauer sein Gewand. Der Vorhang im Tempel galt als Saum des Gewandes Gottes. Gott trauerte. Er zerriss seine Kleidung und drückt sichtbar seinen Schmerz aus. Die Erde bebte. Gott war in seinem tiefsten berührt und bewegt.
Wenn du dich fragst, wo Gott ist und wie er die Konsequenzen der Sünde und das Leid in der Welt zulassen kann, dann denke an Karfreitag: Gott selbst unterwarf sich den von ihm geschaffenen Gesetzen und erlebte den ultimativen Schmerz der Trennung von der ihm wichtigsten Person. Er erlebte die Einsamkeit. Sein Herz blutete. Für dich.
