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Ja, ich glaube

Ja, ich glaube

Ostern nähert sich mit großen Schritten. Es ist ein besonderes Jahr für mich. Das Muttersein verändert mich. Zum ersten Mal mache ich mir aktiv Gedanken darüber, warum ich Ostern feiere wie ich feiere, was ich meinen Kindern weitergeben möchte und wie ich meinen Herrn in dieser Zeit besonders ehren kann. Erinnerungen an meine Kindheit werden wach, andere Eltern teilen ihre Ideen und ich starte mit einer Mutprobe …

Ich setze mich vor den Computer und schaue den Film „Die Passion Christi“ von Mel Gibson. Das wollte ich schon lange machen, habe mich aber nie getraut. Ich bin hochsensibel und das bedeutet, mich verfolgen Bilder monate- , manchmal jahrelang. Trotzdem möchte ich das besser verstehen, was Jesus am Kreuz für mich getan hat. Ich wünsche mir, dass mein Herz berührt wird und Dankbarkeit neu wächst. Schon in den ersten Szenen tauche ich in eine mir vollkommen fremde Welt ein – Israel zur Zeit Jesu. Orientalische Klänge begleiten die düsteren Bilder im Garten Getsemane, Nebel umhüllt die schlafenden Jünger, aramäische und lateinische Wortfetzen dringen an mein Ohr. Statt Nähe empfinde ich Distanz. Die Handlung wirkt inszeniert. Und ich bin dankbar, dass ich diese Distanz wahren kann, denn die Bilder sind heftig. So heftig, dass ich immer wieder bewusst wegsehe. Meine Sicht auf die Menschen der Ostergeschichte verändert sich. Ich bewundere Jesus für das, was er freiwillig erduldet, bin fassungslos, dass er den Weg bis zum Kreuz trotz seiner vorher zugefügten Verletzungen bewältigt und überwältigt, dass Jesus seinen Peinigern während seiner Leiden vergibt und sogar noch die Kraft aufbringt, sich um seine Mutter zu kümmern. Mein Herz bricht mit Maria, die die brutale Ermordung ihres Sohnes mit ansieht. Sie, die Jesus gestillt, erzogen und geliebt hat. Mir tut Pilates leid, der große Angst davor hat als Feind des Kaisers zu gelten und ich sehe die Angst der Priester, das Volk an einen Irrglauben zu verlieren. Die Schuldfrage tritt in den Hintergrund. Jeder der Akteure hat eigene, bis zu einem bestimmten Punkt nachvollziehbare, Motive für sein Handeln. Mein Herz ist berührt.

Am gleichen Abend beginne ich das Buch „Die Tatsache der Auferstehung“ von Josh McDowell zu lesen. Neben dem Herzen möchte ich das Ostergeschehen auch gedanklich neu begreifen. Anders als „Die Passion Christi“ richtet sich das Buch an den Verstand. Der Tod und die Auferstehung Jesu werden geschichtlich untersucht und in Form einer Gerichtsverhandlung dargestellt. Diese Art und Weise sich einem Thema zu nähern kommt mir entgegen. Einmal mehr bin ich erstaunt und begeistert, wie deutlich nachweisbare Fakten auf die geschichtliche Realität der Person Jesu und sogar seine Auferstehung hinweisen. Zahllose ehemalige Kritiker der Bibel kommen zu Wort und beschreiben ihre Reise zum Glauben.

In einem Kinderlied heißt es „Ich hörte viel von Noah [… ] Doch dass mit Gott zu leben sich auch heut‘ noch lohnt das weiß ich erst, seit Jesus in meinem Herzen wohnt“. So ähnlich geht es mir: Ich habe viel Zeit damit verbracht, die historischen, philosophischen und naturwissenschaftlichen Hinweise und Fakten meines Glaubens an Jesus zu sichten, aber dass er heute noch wirkt weiß ich erst, seit er in meinem Leben wohnt und wirkt. Mein Glaube beruht auf einer Beziehung zu dem Auferstandenen, wird aber gestützt durch Fakten. Kopf und Herz.

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