Hiob 22-24: Durchhalten, wenn Gott fern scheint
Bibeltext: Hiob 22-24
Wenn ich doch wüsste, wo ich ihn finden könnte und wie ich zu seinem Thron gelange!
Hiob 23,3 (HfA)
Hiob 22-24: Durchhalten, wenn Gott fern scheint
Hiob antwortet erst mal nicht direkt auf seinen Freund. Er gibt seiner tiefen Sehnsucht nach einer persönlichen Begegnung mit Gott Ausdruck. Dort möchte er Gott von seinem Schmerz erzählen und ihm erklären, warum er überzeugt ist, unschuldig zu sein. Danach möchte er Gott zuhören und verstehen, wie er seine Situation sieht. Hiob ist sicher, dass er Gott ihn in diesem Fall freisprechen würde.
Aber Gott scheint so weit weg zu sein. Hiobs Gebete scheinen an der Zimmerdecke abzuprallen. Immer wieder versucht er, seine Situation zu verstehen und merkt, dass er Gottes Gedanken nicht fassen kann. Trotzdem klammert er sich an seinem Glauben fest. Er weiß, dass Gott gerecht ist und bleibt – auch in all dem, was er nicht versteht.
Wenn Gott in unserem Leben weit weg scheint, verstehen wir manchmal die Welt nicht mehr. Wir suchen ihn überall, aber unsere Gebete scheinen nur an der Decke abzuprallen. Genau wie bei Hiob ist unsere Situation nicht ausschlaggebend dafür, wie tief unser Vertrauen in Gott ist. Unsere Gefühle dürfen nicht die Grundlage unseres Glaubens sein. Ausschlaggebend ist, wie wir mit dem Gefühl der Gottesferne umgehen. Durch Jesus können wir immer in Gottes Nähe kommen – auch wenn wir diese Nähe manchmal nicht spüren.
Gebet
Danke, Vater, dass ich immer zu dir kommen kann. Trotzdem verstehe ich dich manchmal überhaupt nicht. Deine Gedanken sind so groß, dass ich sie nicht ganz verstehen kann. Hilf mir dabei, die Stärke meines Glaubens nicht von meinen Gefühlen abhämgig zu machen, sondern mich an dir festzuklammern. Amen.
Mein Moment
Fühlst du dich gerade weit von Gott entfernt? Stell dich bewusst auf die Wahrheit: Er ist dir ganz nach, auch wenn du ihn nicht verstehst. Er liebt dich und meint es gut mit dir.