Hiob 12-14: Übertrage das, was Menschen tun, nicht auf Gott
Bibeltext: Hiob 12-14
O Gott, zwei Dinge erbitte ich von dir, damit ich dir gegenübertreten kann: Nimm deine Hand von mir und jage mir mit deiner Gegenwart nicht Angst und Schrecken ein. Dann stell mich vor Gericht und ich will dir Rede und Antwort stehen! Oder lass mich reden und antworte du. Sag mir, wie viel Unrecht und wie viele Verfehlungen ich begangen habe! Lass mich meine Vergehen und Sünden erkennen!
Hiob 13,20-23 (NLB)
Hiob 12-14: Übertrage das, was Menschen tun, nicht auf Gott
Warst du schon mal in einer Situation, in der es dir sehr schlecht ging und du deinen Schmerz versucht hast, in Worte zu fassen? Das kann sehr schwierig sein. Oft findet man nicht die passenden Formulierungen, nichts scheint die Tiefe des eigenen Leides auszudrücken.
Hiob ringt um Worte und erlebt, dass seine engsten Freunde damit nicht umgehen können. Immer wieder antworten sie so, dass er seine Trauer größer wird. Diese Verletzungen spricht er deutlich an. Er fühlt sich verhöhnt und verspottet, einsam und verlassen. Wieder weist er seine Freunde darauf hin, dass Leid nicht nur die „Bösen“ trifft, sondern in der Welt an der Tagesordnung ist. Diese Erde ist kein gerechter Ort.
Hiob macht deutlich, dass Gott keinen Anwalt braucht. Er ist souverän und hat in jeder Situation den Durchblick. Mich beeindruckt, dass Hiob die Verletzungen, die ihm seine Freunde zufügen, nicht auf seine Beziehung zu Gott überträgt. Stattdessen wendet er sich wieder direkt an ihn und bittet ihn um zwei Dinge. Er bittet Gott, dass er ihm die Angst vor seinem Handeln wegnimmt und er bittet darum, dass Gott ihm seine Verfehlungen, seine Schuld, deutlich zeigt. Hiob sehnt sich nach einer guten Beziehung mit Gott und hält an ihm fest. Was für ein Vorbild!
Vielleicht merkst du, dass deine eigenen Fragen und die Worte anderer Christen deine Beziehung zu deinem Vater negativ beeinflussen. Vielleicht ziehst du dich zurück oder überträgst das, was dir passiert ist auf Gott. Lass dich von Hiob herausfordern, mit all dem nicht von Gott wegzulaufen, sondern es gerade zu ihm zu bringen.
Gebet
Vater, Hiob ist ein so starkes Vorbild. Mich beeindruckt, wie fest er an dir festhält. Wie er um seinen Glauben und seine Beziehung zu dir ringt und wie er sich immer wieder daran erinnert, dass du kein Mensch bist, der ihn verletzt. Bitte hilf mir, meine Verletzungen nicht auf dich zu übertragen und ebenso ehrlich und voller Sehnsucht und Treue an dir festzuhalten wie Hiob. Amen.
Mein Moment
Überträgst du das, was ein Mensch dir angetan hat auf dein Gottesbild? Rede heute mit Gott darüber und erinnere dich an seinen wahren Charakter. Such dir doch eine passende Bibelstelle dazu heraus und lies sie jeden Tag laut – oder lerne sie gleich auswendig 😉