Hiob 42: Wir werden den Grund für Leid niemals ganz verstehen
Ein mal durch die Bibel Hiob

Hiob 1 und 2: Wo wendest du dich im Leid hin?

Hiob 1 und 2: Wo wendest du dich im Leid hin?

Bibeltext: Hiob 1 und 2

Da stand Hiob auf und zerriss sein Obergewand und schor sein Haupt; und er fiel auf die Erde und betete an.

Hiob 1,20 (ELB)

Hiob 1 und 2: Wo wendest du dich im Leid hin?

In den nächsten Wochen lesen wir gemeinsam das Buch Hiob. Du wirst merken: Dieses Buch ist nicht einfach. Es kann tiefe Emotionen auslösen und uns sehr herausfordern. Ich lade dich ein, dich auf das Thema „Leid“ ganz neu einzulassen. Denn: Wenn wir ehrlich sind, prägt es das Leben jedes Menschen mal mehr und mal weniger.

In den ersten zwei Kapiteln entdeckst du die Hintergrund-Story des ganzen Buches. Diese Story spielt sich an zwei unterschiedlichen Plätzen ab: In unserer Welt und in der unsichtbaren himmlischen Welt. Es ist nicht ganz klar, wann genau Hiob gelebt hat. Von den Beschreibungen in dem Buch geht man davon aus, dass sich die Geschichte zur Zeit der Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob zugetragen hat.

Zuerst lernen wir Hiob kennen. Er ist ein besonderer Mann. Gott selber bestätigt, dass er ein anständiger, aufrichtiger, gottesfürchtiger Mensch ist, der das Böse meidet. Neben seinem guten Charakter ist er sehr reich. Er besitzt große Herden, viele Diener und eine große Familie. Anscheinend herrscht auch zwischen seinen Kindern eine besondere Beziehung, denn sie treffen sich regelmäßig, um miteinander besondere Tage zu feiern.

Dann wechselt die Szene: Wir finden uns in Gottes Thronsaal wieder. Einige Engel kommen vor ihm, unter anderem der Satan oder auch Widersacher. Er muss vor Gott Rechenschaft ablegen, was er auf der Erde getan hat. Das Gespräch kommt auf Hiob. Und der Widersacher klagt ihn an: Hiob hätte keinen Grund, Gott nicht anzubeten, würde ihn aber fallen lassen, wenn Gott sich abwenden würde. Gott kennt Hiob und weiß, dass das nicht stimmt. Er gibt dem Widersacher eine begrenzte Macht über Hiobs Lebensumstände.

Das Leid

Und der Widersacher reizt diese Erlaubnis aus. Über Hiob bricht eine Katastrophe nach der anderen herein: Naturkatastrophen, Verlust seines Besitzes und der Unfalltod seiner Kinder. Mich beeindruckt seine Reaktion auf diese Ereignisse unglaublich: Er trauert, er lässt seinen Schmerz zu und währenddessen trifft er die Entscheidung, Gott anzubeten. Er erinnert sich an Gottes Charakter und daran, dass all sein Besitz ein unverdiente Geschenke Gottes sind.

Die Frage nach dem Leid quält uns alle. Als Menschen müssen wir einsehen: Wir leben in einer gefallenen Welt und das Leid gehört zum Leben dazu. Nein, wir verstehen oft nicht, warum bestimmte Dinge passieren. Könnten wir einen Blick in die unsichtbare Welt werfen, wären wir vielleicht überrascht, was wirklich hinter unserem Schmerz steht. In allem Leid dürfen wir wissen, dass Gott dennoch gut ist. Er behält die Kontrolle und den Überblick auch wenn wir ihn nicht haben. Alles, was wir erleben muss vorher an Gottes Thron vorbei. Das kann uns in aller Unsicherheit beruhigen.

Gebet

Vater, das Thema Leid mag ich gar nicht. Ich merke, du hast mich nicht für eine gefallene Welt geschaffen. Trotzdem gehören Schmerzen und Kummer fest zu unserem Leben dazu. Bitte hilf mir, mich auf das Buch Hiob einzulassen. Hilf mir, mich mit dir auseinanderzusetzen und ehrlich zu dir zu sein, wenn ich dich nicht verstehe. Trage mich durch die Zeit mit diesem Buch und beschenke mich mit Erkenntnis. Amen.

Mein Moment

Wie geht es dir mit dem Thema Leid? Was verstehst du nicht? Wo bist du vielleicht sogar wütend auf Gott? Sprich mit Gott über deinen Schmerz und deine Wut. Lege ihm alles vor die Füße. Er kann damit umgehen.

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