Die Waffenrüstung Gottes Ein mal durch die Bibel Rückblick

Glaubenskämpfer

Glaubenskämpfer

In christlichen Kreisen taucht immer öfter der Ausdruck „Geistlicher Kampf“ auf. Ich habe bereits mit den verschiedensten Christen über dieses Thema geredet. Es gibt sowohl die Ansicht, dass man sich mit der unsichtbaren Welt nicht auseinandersetzen sollte, als auch die, dass man aktiv durch bestimmte Gebete dunkle Mächte brechen müsse. Was sagt eigentlich die Bibel zum Thema „Geistlicher Kampf“? Was ist bzw. was ist nicht  meine Aufgabe als Gläubige?

Epheser 6, 10-18 beschreibt die sogenannte „Geistliche Waffenrüstung“ und ihren Einsatz.

10 Im übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. 11 Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; 12 denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen].

Epheser 6, 10ff (Schlachter 2000)

Geistlicher Kampf wird in der Bibel als Kampf beschrieben, der nicht gegen Menschen („Fleisch und Blut“) geführt wird, sondern gegen die unsichtbare Welt (den Teufel und seine Dämonen). Der Teufel hat seit die Welt begann nur den einen Wunsch: Die gesamte Menschheit zu zerstören. Um dieses Ziel zu erreichen, beobachtet er die Menschen genau und versucht, sie unter seinen Herrschaftsbereich zu bringen. Gelingt das nicht, verwirrt er sie so gut er kann. Das klingt erst mal sehr abstrakt, ist es aber nicht. Jeder Mensch kennt Situationen, in denen er, obwohl er keine bösen Absichten hat, eine ungute Lebensrichtung einschlägt. Das Glas Wein, das eigentlich nur mit Freunden zum Feierabend getrunken werden sollte, führt in die Abhängigkeit. Die interessante Arbeitsstelle führt in den Burnout oder lässt einem nur wenig Zeit für die Familie. Jeder Mensch kennt Situationen, in denen Beziehungen kaputt gehen, weil andere anders reagieren als erwartet oder gewünscht. Wir tendieren in den Situationen dazu, die Umstände oder andere Menschen zu beschuldigen. Wir erkennen nicht, dass ein anderer Feind Umstände, Menschen und unsere Gedanken manipuliert, um zu zerstören. Die Bibel sagt deutlich, dass der Teufel uns und unsere Beziehungen zerstören möchte. Um ein gutes Leben zu führen, müssen wir seine Strategien kennen und seine Angriffe abwehren lernen. Alleine können wir diesen Kampf nicht bestehen. Wir haben nicht die Macht und Kraft, um der unsichtbaren Welt gegenüberzutreten. Wir brauchen Gottes Kraft und seine Unterstützung. Er   stellt uns eine geistliche Waffenrüstung zur Verfügung, die uns und unser Leben vor den Angriffen des Bösen schützt. Diese Waffenrüstung besteht aus mehreren Teilen: Gürtel, Brustpanzer, Schild, Helm und Schwert. Die ersten vier Teile sind zu unserem Schutz und zur Abwehr von Angriffen geeignet. Wir greifen demnach nicht selbst an, sondern verteidigen uns. Unser Ziel ist es, trotz aller Widerstände fest in Jesus und seinem Wort verwurzelt zu bleiben, im geistlichen Sinn fest zu stehen.

14 So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, 15 und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft [zum Zeugnis] für das Evangelium des Friedens. 16 Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens[6], mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt, 17 und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist, 18 indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen, (…)

Epheser 6,14-18 (Schlachter 2000)

Der Gürtel der Wahrheit

Paulus schrieb seinen Epheser-Brief wahrscheinlich während er in einem römischen Gefängnis saß. Er konnte die Waffenrüstung der Soldaten jeden Tag beobachten. Der erste Teil unserer geistlichen Rüstung ist der Gürtel der Wahrheit. Der Gürtel wurde vom Soldaten als erstes Teil der Rüstung angelegt und hielt seine Kleidung zusammen. In der heutigen Zeit ist Wahrheit relativ geworden. Jeder baut seine eigene Wahrheit auf seinen individuellen Erfahrungen auf. Unsere Welt ist verwirrend geworden. Fotos werden bearbeitet und geschönt. Die Medien berichten oft einseitig. Jeder Mensch sehnt sich nach Wahrheit, nach Fakten, nach etwas, auf das man sich verlassen kann, nach etwas, das das gesamte Leben zusammenhält. Für uns Christen gibt es diese Wahrheit: Jesus bezeichnet sich in der Bibel selbst als das Wort und die Wahrheit. Das bedeutet, die Bibel als Gottes Wort soll unser Maßstab sein. Sie hält unser geistliches Leben wie ein zusammen. Wenn wir unser Leben an der Bibel ausrichten, werden wir Gottes Wahrheit über uns verinnerlichen, ehrlich und gradlinig leben und uns nicht mit Unwahrheiten und Lügen abgeben.

Brustpanzer der Gerechtigkeit

Der Brustpanzer schützte die inneren Organe, besonders das Herz des Soldaten. Am Ende aller Zeiten wird Gott gerecht richten. Sein Maßstab ist das Gesetz, d.h. die Bibel.  Sie macht allerdings deutlich, dass vor Gott kein Mensch sündlos und damit gerecht ist. Jesus hat uns durch seinen Tod und seine Auferstehung die Möglichkeit geschaffen, vor Gott als gerecht anerkannt zu werden. Für uns ist es wichtig, uns auf diese Gerechtigkeit zu berufen, Jesus als unseren Herrn und Retter anzunehmen. Der Teufel wird immer wieder versuchen, unser Herz anzugreifen, indem er uns unsere falschen Taten und Gedanken in Erinnerung ruft. Wenn wir unser Leben nach Gottes Maßstäben ausrichten und wenn wir doch mal hinfallen, seine Vergebung suchen, werden diese Angriffe wirkungslos bleiben.

Stiefel der Bereitschaft das Evangelium zu verkünden

Die Stiefel gaben dem Soldaten auch in unwegsamem Gelände festen Halt, sodass er im Kampf sicher stehen konnte. Das Evangelium ist die gute Botschaft, dass Jesus gekommen ist, um uns mit Gott zu versöhnen. Wenn wir über Jesus und unsere Beziehung zu ihm reden, werden die Menschen um uns herum genau beobachten und unser Verhalten an unseren Worten messen. Je klarer wir zu unserem Glauben stehen und ihn erklären können, desto sicherer werden wir, stehen auf einem festen Fundament.

Schild des Glaubens

Das Schild schützte den Soldaten vor z.B. Pfeilen. Glaube bedeutet Vertrauen. Das Gegenteil von Vertrauen ist Unglaube bzw. Zweifel. Zweifel sind wie kleine Pfeile. Sie dringen durch ein kleines Loch in unser Herz und können ein großes Loch in unseren Glauben brennen. So wie Liebe ist auch Glauben eine Entscheidung. Ich kann mich dazu entschließen, Gott zu vertrauen und Schritte im Glauben zu gehen. Mein Glaube bewährt sich dadurch und wächst, schützt mich.

Helm des Heils

Der Helm schützte den Kopf des Soldaten. Der Kopf steht im übertragenen Sinn für unsere Gedanken und unseren Verstand. Es ist wichtig, in einem Kampf klar denken zu können. Wir sind durch Jesus gerettet, sind zu neuen Menschen geworden. Zweifel, Sünde und Ähnliches beginnt mit vernebelten Gedanken. Unsere geistliche Klarheit wird z.B. durch Zorn oder Lust beeinträchtigt. Um einen kühlen Kopf zu bewahren, ist es wichtig, uns daran zu erinnern, dass wir unseren Gedanken und Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert sind. Durch Jesus können wir uns gegen die Zerstörung entscheiden.

Schwert des Geistes

Das Schwert konnte sowohl zur Verteidigung als auch zum Angriff genutzt werden. Das Wort Gottes, die Bibel, dient uns als Schwert. Wenn wir sie gut kennen, können wir uns in den richtigen Augenblicken daran erinnern, sie zitieren und einsetzen. Jesus selbst hat die Angriffe des Teufels in der Wüste alle mit der Bibel selbst bekämpft.

Gebet

Unsere wichtigste Waffe, um den geistlichen Kampf zu kämpfen ist neben der Kenntnis der Bibel das Gebet. Wir sollen für uns selbst und für andere beten. Wir stehen nicht alleine in diesem Kampf, sondern gemeinsam mit allen anderen Christen. Unsere Waffenrüstung bedeckt nicht unseren Rücken. Nur Jesus selbst und die Gebete anderer Christen können uns schützen. Wir brauchen einander.

Geistlicher Kampf ist demnach kein Angriffs-Kampf. Unsere Rüstung soll uns schützen. Um erfolgreich zu kämpfen ist es wichtig, in einer engen Beziehung mit Jesus und anderen Christen zu leben, Gottes Wort gut zu kennen, uns intensiv damit zu beschäftigen und alleine oder in Gemeinschaft zu beten.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.