Genesis 50: Versuche nicht, Gottes Rolle einzunehmen
Ein mal durch die Bibel Genesis

Genesis 44: Prüfungen – Unangenehm aber notwendig

Genesis 44: Prüfungen – Unangenehm aber notwendig

Bibeltext: Genesis 44

Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne dass der Junge bei mir ist? – Dass ich nicht das Unglück ⟨mit⟩ ansehen muss, das meinen Vater ⟨dann⟩ trifft.

Genesis 44,34 (ELB)

Genesis 44: Prüfungen – Unangenehm aber notwendig

Josefs Brüder atmen auf. Bis zum letzten Augenblick war es ihnen unheimlich im Haus des fremden Ägypters. Aber jetzt dürfen sie Ägypten verlassen. Sie sind vollzählig und haben genügend Nahrung für längere Zeit im Gepäck. Plötzlich kommt der Verwalter des hohen ägyptischen Mannes ihnen hinterhergejagt und das Unvorstellbare geschieht: Der kostbare Becher des Ägypters findet sich in Benjamins Sack. Mit einem Schlag sind Verzweiflung und Furcht zurück. Ihre Schuld scheint die Brüder eingeholt zu haben.

Wie muss es Juda in diesem Augenblick gehen? Er hatte damals den Vorschlag gemacht, den ungeliebten Bruder als Sklaven zu verkaufen. Jetzt steht er vor der Situation den neuen Liebling seines Vaters zu verlieren. Wahrscheinlich brach ihm der kalte Angstschweiß aus als er vor den fremden Ägypter trat. Die Bilder der Vergangenheit im Kopf präsent. Ein schreiender und bettelnder Bruder. Das schmerzverzerrte Gesicht seines Vaters.

Juda blickt seiner Vergangenheit ins Auge und stellt sich dadurch der Gegenwart. Er kann nicht mehr gut machen, was er getan hat. Aber er kann ein weiters Unglück verhindern. Mutig erzählt er dem fremden Herrscher die Geschichte seiner Familie. Und er bietet sich selbst als Ersatz für Benjamin an. Judas Herz hat sich vollkommen verändert. Nachdem er vor seiner Schuld geflohen ist und in Kanaan eine schwierige Familie gegründet hat, ist er bereit, Verantwortung zu übernehmen. Statt Hass und Wut auf Benjamin oder seinen Vater zu empfinden, sorgt er sich um ihr Wohlbefinden.

Vielleicht kennst du das Gefühl, Schuld immer und immer weiter mit dir herumzutragen. Wiedergutmachen geht nicht. Fliehen funktioniert auch nicht. Du kannst die Schuld nur tragen. Dann denkst du, endlich einen Weg gefunden zu haben, mit deiner Schuld zu leben. Und dann stehst du vor einer ähnlichen Situation. Du erlebst eine handfeste Prüfung.

Gott mutet uns immer wieder Prüfungen zu. Er kennt unser Herz genau, aber manchmal kennen wir uns selber nicht gut genug. Erst in einer Situation, die uns vielleicht sehr schmerzt, stellen wir uns unserem Versagen und übernehmen Verantwortung. Oft erkennen wir: Unser Herz hat sich verändert und wir sind durch das Geschehene geistlich gereift. Wir denken, reden und handeln nun anders. Wir sind wirklich neue Menschen geworden.

Jesus hat uns unsere Schuld längst vergeben als wir sie bekannten. Können wir uns auch vergeben?

Gebet

Danke, Vater, dass du mir nicht nur einen Weg zeigen möchtest, um mit meiner Schuld zu leben. Nein, du möchtest mich von ihrer Last befreien und Gutes daraus entstehen lassen. Du möchtest mein Herz formen und verändern. Bitte arbeite an mir, sodass ich jede deiner Prüfungen mit deiner Hilfe bestehe. Amen.

Mein Moment

Gibt es eine Schuld in deinem Leben, deren Last schwer wiegt? Bist du bereit, diese Schuld loszulassen und dir selber zu vergeben? Merkst du, dass Gott gerade durch dein Versagen an deinem Herzen gearbeitet hat? Versuche nicht, deine Fehler wieder gut zu machen, wenn es nicht möglich ist. Versuche nicht, deine Schuld klein zu reden oder zu fliehen. Schau sie an und übernimm Verantwortung. Du wirst dadurch frei werden!

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