Genesis 50: Versuche nicht, Gottes Rolle einzunehmen
Ein mal durch die Bibel Genesis

Genesis 38: Trennung von geistlicher Gemeinschaft führt zu Kompromissen

Genesis 38: Trennung von geistlicher Gemeinschaft führt zu Kompromissen

Bibeltext: Genesis 38

Und es geschah in jener Zeit, dass Juda von seinen Brüdern hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, dessen Name war Hira.

Genesis 38,1 (ELB)

Genesis 38: Trennung von geistlicher Gemeinschaft führt zu Kompromissen

Kurz nachdem Josefs Brüder ihn in die Sklaverei verkauften, verlässt Juda seine Brüder und siedelt sich bei Kanaanitern an. Wollte er dadurch seiner Schuld entfliehen? Immerhin war Juda derjenige, der den Verkauf Josefs vorschlug. Fakt ist: Juda trennte sich von der Gemeinschaft der Bundesfamilie. In Folge dessen verfiel sein Leben moralisch immer mehr bis es zum Desaster kam.

Bei den Kanaanitern lernt Juda eine Frau kennen und verliebt sich in sie. Eigentlich sollte sich Jakobs Familie nicht mit den Ureinwohnern des Landes vermischen. Gott wollte dadurch verhindern, dass sein Volk die Gebräuche und den Götzendienst der anderen Völker übernimmt. Seine Frau schenkt Juda drei Söhne. Für seinen ältesten Sohn sucht Juda eine kanaanitische Frau aus – Tamar. Kurz nach der Eheschließung stirbt Judas ältester Sohn. Gott ließ seinen Tod zu, weil dieser Sohn in Gottes Augen böse handelte. Tamar heiratet wie damals üblich den zweiten Sohn Judas. Eigentlich sollte er ihr anstelle seines Bruders ein Kind schenken. Aber er weigert sich diese Verantwortung zu übernehmen. Deshalb lässt Gott den Tod des zweiten Sohnes zu.

Juda bekommt es daraufhin mit der Angst zu tun: Seinen dritten Sohn möchte er nicht auch noch verlieren. Weil er denkt, dass Tamar mit dem Tod seiner Söhne in Verbindung steht, schickt er sie fort. Trotz allem behält er die Verantwortung für sie als seine Schwiegertochter und müsste sich um einen neuen Ehepartner für sie kümmern. Als Tamar bemerkt, dass er das nicht tut, verführt sie ihn als Hure verkleidet. Sie wird schwanger.

Und das Unglaubliche passiert: Juda erhebt den moralischen Zeigefinger. Vielleicht sieht er auch einfach nur eine Möglichkeit, die verhasste Schwiegertochter loszuwerden. Er selbst hat die gleiche Sünde begangen wie sie Tamar vorgeworfen wird, scheint das aber nicht zu erkennen. Erst als sie ihm offenbart, dass sie seine Kinder trägt, versteht er.

Und wo ist Gott in dem Allen? Hat er Juda verlassen? Tatsächlich arbeitet er hinter den Kulissen. Der ältere Sohn von Juda und Tamar, Perez, wird zum direkten Vorfahren von Jesus!

Und wir?

Wir als Christen kennen das Gefühl zu gut: Wir sind enttäuscht von unserer geistlichen Familie. Ja, auch in der Gemeinde ist niemand perfekt – alle bleiben fehlerhafte Menschen. Manchmal fliehen wir auch, weil wir andere verletzt haben und die Auswirkungen unserer Schuld nicht ertragen. Statt unsere Schuld zu bekennen und um Vergebung zu bitten, gehen wir lieber.

Ähnlich wie bei Juda fällt dadurch nicht nur die Gemeinschaft mit unseren Geschwistern weg. Wir entfernen uns auch immer weiter von Jesus. Ganz langsam und oft unbemerkt schleichen sich Kompromisse in unserem Leben ein. Schritt für Schritt verlassen wir unsere Glaubensüberzeugungen und finden uns schneller als gedacht in einer Katastrophe wieder.

Aber Gott! Er verlässt uns auch dann nicht und wirkt hinter den Kulissen. Nicht umsonst heißt es, dass er alles zu unserem Besten dienen lässt, wenn wir ihn lieben. Wenn der Moment kommt, an dem wir umkehren, dürfen wir wissen: Gott ist noch nicht fertig mit uns!

Gebet

Danke, Vater, dass du mir nachgehst auch wenn ich vor dir und anderen Christen davonlaufe. Hilf mir, mit meiner Schuld zu dir zu kommen und auch andere um Vergebung zu bitten statt sie zu verheimlichen. Schenke mir deinen Blick auf meine Mitchristen, sodass ich liebevoll und barmherzig treu zu ihnen stehe – auch wenn sie mich verletzen. Lass mich deine Auferstehungskraft erleben. Amen.

Mein Moment

Meidest du im Moment andere Christen? Wenn ja: Möchtest du nicht, dass sie dich kritisieren oder bist du verletzt? Sei ganz ehrlich zu dir und dann rede mit Gott darüber und triff heute eine Entscheidung, dich verbindlich mit deinen geistlichen Geschwistern zusammenzutun.

Genesis 37

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