Alltag Leben als Frau zur Ehre Gottes Rückblick

Dein Wille geschehe

„Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach“ (Lukas 29,23) 

Ich saß heulend auf meinem Bett. Vor mir der aufgeklappte Laptop und eine noch nicht abgeschickte Nachricht an meinen damaligen engsten Freund. Ich wusste, ich musste es tun und gleichzeitig ergriffen mich Panik und Trauer.

Einige Wochen vor dem beschriebenen Augenblick hatte mein Leben sich über Nacht für immer verändert: Mein jetziger Ehemann war in mein Leben getreten. Vom ersten Gespräch an wusste ich, dass Gott diesen Mann für mich ausgewählt hatte, dass wir nach seinem Plan zueinander gehörten. Aber es gab ein Problem: Ich liebte mein Single-Leben. Nicht, weil ich so gerne alleine war. Nein, ich hatte mir ein Netzwerk aus guten Freunden geschaffen, die mir die Bestätigung gaben, die ich eigentlich bei Jesus hätte finden müssen. In den ersten Wochen der neuen Beziehung, redete ich nur mit meinen Freundinnen über die Veränderung in meinem Leben. Ich wollte mir ganz sicher sein, auf dem richtigen Weg zu sein. Aber schnell wurde mir klar, dass ich so nicht leben wollte: Ich musste einen Schritt in eine neue Richtung gehen, meine alten Sicherheiten aufgeben und jedem, der sich Hoffnungen auf mich machte, die Wahrheit sagen. Die wunderschöne Wahrheit, dass es nicht nur einen Mann in meinem Leben gab, sondern DEN Mann. Schritt für Schritt musste ich meine Unabhängigkeit und Unverbindlichkeit ablegen. Mein Mann und ich redeten in dieser Zeit sehr viel über unser vergangenes Leben. Er wusste von meinem „alten“ Leben und meinen Ängsten. Wir durften gemeinsam lernen, Erlebnisse, Menschen und Unabhängigkeit loszulassen und unser Vertrauen ganz in den Anderen zu investieren. Und an dem beschriebenen Abend war klar: Ich hatte einen sehr engen Freund tief verletzt. Er hatte mich in meinen schwersten Stunden unterstützt, mich auf eine Art und Weise wertgeschätzt und respektiert, wie ich es noch niemals erlebt hatte. Und ich hatte ihm Hoffnung gemacht. Es war Zeit, den letzten Schritt zu gehen und mich bei diesem Mann entschuldigen. Es war schwer, weil ich das letzte Stück meines selbst gebauten Sicherheitsnetzes durchtrennen musste. Aber es war die einzige Chance, frei zu werden. Frei, den Weg mit dem Mann an meiner Seite zu gehen, den Gott mir geschenkt hatte, der besser als jeder andere zu mir passt und zu mir gehört. Die Erleichterung als die Nachricht abgeschickt war, war riesig: Ich war frei! Heute bin ich unendlich dankbar, dass Gott mich so geführt hat. Es gibt niemanden, der mich so gut kennt, mich so gut korrigieren kann, eine so partnerschaftliche Beziehung mit mir leben könnte und den ich so liebe und respektiere wie meinen Ehemann. Er ist mein Held und Gottes Werkzeug, meine Wunden zu heilen und mich zu der Frau zu machen, die er sich vorgestellt hat, als er mich geschaffen hat. Es war gut, meine Unabhängigkeit und Unverbindlichkeit aufzugeben.

Dein Wille geschehe

Für mich war das Aufgeben meiner alten Sicherheiten zuerst ein Schritt des Gehorsams Gott gegenüber, durch den er mich reicher beschenken konnte, als ich es jemals für möglich gehalten hatte. Jesus hat seine Jünger schon früh darauf hingewiesen, dass Nachfolge und echte Beziehung mit ihm Opfer von uns fordern würde. Man kann Jesus nur nachfolgen, ihm ähnlicher werden, wenn man „sich selbst verleugnet“. Das kann bedeuten, dass ich meine eigenen Wünsche und Sicherheiten in seine Hände legen muss, damit ich seine Wege gehen kann. Das kann bedeuten, dass ich Freundschaften verliere, die mir viel bedeuten. Es kann aber auch einfach bedeuten, dass ich meinen Lebensstil in vielen Bereichen verändern muss, damit eine Beziehung mit Jesus möglich wird. Manches Mal tut das erst einmal richtig weh. Oft fordert Jesus das Liebste von uns. Allerdings tut er das nicht, um uns zu zu demütigen, sondern weil er weiß, dass uns eine bestimmte Sache in unserem Leben zu wichtig geworden ist und uns gefangen hält. Erst, wenn wir ihm diese Sache wirklich übergeben, werden wir frei sein. Die meisten Dinge nimmt Gott uns nicht weg, aber er möchte sie heiligen, das bedeutet, dass er uns helfen möchte, richtig mit ihnen umzugehen. Ich bin unendlich dankbar, dass Jesus das in vielen Bereichen meines Lebens tut und ich immer mehr verstehen darf, dass seine Wege mit mir wirklich gut sind. Jesus zu folgen ist die beste Entscheidung meines Lebens.

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